2018 & 2019
Dissertation, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, 2018
Veröffentlicht auf dem Publikationsserver der RWTH Aachen University 2019
Genehmigende Fakultät
Fak07
Hauptberichter/Gutachter
;
Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2018-11-05
Online
DOI: 10.18154/RWTH-2018-230758
URL: http://publications.rwth-aachen.de/record/750653/files/750653.pdf
Einrichtungen
Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
attention (frei) ; auditory (frei) ; multicomponent switching (frei) ; task switching (frei)
Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 150
Kurzfassung
Um mit der Informationsflut und den dadurch entstehenden Verarbeitungserfordernissen im täglichen Leben umgehen zu können, erlaubt das kognitive System schnelle Wechsel zwischen Aufgaben. In der vorliegenden Arbeit untersuche ich komplexe Aufgabenwechsel-situationen in denen verschieden Komponenten einer kognitiven Aufgabenrepräsentation unabhängig voneinander und unvorhersehbar wechseln. In solchen Paradigmen findet man typischerweise eine Interaktion zwischen den Wechseln und Wiederholungen der jeweiligen Komponenten, welche auf deren integrierte Verarbeitung hinweist. Es war das Ziel der vorliegenden Arbeit den dem Interaktionsmuster zugrundeliegenden Mechanismus zu untersuchen. Ich beginne damit verschieden Theorien und Befunde früherer Studien zu vergleichen und identifiziere drei prototypische Interaktionsmuster, welche durch ihr verschieden starkes Interaktionsmuster definiert sind. In den vier Studien, die in diese Arbeit eingeschlossen sind, wird die Interaktion der Komponenten in Experimenten mit auditiven Stimuli untersucht. Eine auditive Aufmerksamkeitskomponente und eine Aufgabenkomponente ergeben ein eher schwaches Interaktionsmuster. Zusätzliche Manipulationen in den Experimenten zeigen, dass die Interaktion der Komponenten nicht durch Modalitäts-spezifische Verarbeitungs-anforderungen beeinflusst wird und dass sie auch gefunden werden kann, wenn die Aufmerksamkeitswechsel der Aufmerksamkeitskomponente automatisch (exogen) ausgelöst werden. Die Komponente, die am Anfang eines Durchgangs von einem Hinweisreiz angezeigt wird, scheint zudem das Interaktionsmuster zu dominieren. Das Muster wird außerdem ausgeprägter, wenn die Aufmerksamkeitswechsel basierend auf einem Hinweisreiz während eines genügend langen Zeitintervalls vorbereitet werden können. Selbiges scheint auch aufzutreten, wenn es Abhängigkeiten zwischen den Komponenten gibt, welche basierend auf der Verarbeitung einer Komponente die Vorbereitung der anderen Komponente erlauben. Letzteres ist sichtbar in der ausgeprägten Interaktion einer Aufgabenkomponente und einer Antwortkomponente. Diese Interaktion wurde in der Vergangenheit in einer relativ unabhängigen Forschungslinie untersucht und als Erklärung für ihr Muster wurde mitunter eine Hemmung der gerade ausgeführten Antwort vorgeschlagen. Die Ähnlichkeiten dieses Interaktionsmusters zu den Interaktionsmustern anderer Komponenten deuten jedoch eher auf einen generellen Mechanismus von integrierter Komponentenverarbeitung hin. Insgesamt scheint das Interaktionsmuster der Komponenten zu einem großen Teil durch episodische Bahnung und durch vorübergehenden Assoziationen verschiedener der Komponenten eines Durchgangs hervorgerufen zu sein. Bei Komponenten-Wechseln dagegen scheint aktive Vorbereitung zu einem stärker ausgeprägten Interaktionsmuster führen zu können. Insgesamt deuten die Befunde der vorliegenden Arbeit auf einen generellen Mechanismus der integrierten Komponenten-Verarbeitung hin und darauf, dass die Forschung in Multikomponenten-Paradigmen als auch die des Forschungszweigs zu Aufgaben- und Antwortkomponenten zukünftig von einem stärkeren gegenseitigen Austausch profitieren könnte.To deal with the flood of information that we are confronted with in daily life, the cognitive system allows to quickly switch between the processing of different tasks. In the present thesis, I examine complex task switching situations in which different components of the task representation switch independently and randomly between trials. In such paradigms, typically, a robust interaction of the components' switches and repetitions is obtained that indicates their integrated processing. It was the aim of the present thesis to identify the general mechanism underlying the component interactions. I start with a review of findings and theories reported in previous studies, and I identify three different interaction pattern types, which are defined by their interactions’ strengths. In the four studies, which are part of this thesis, the component interaction was examined in setups with auditory stimuli. Namely, an auditory attention component and a judgment component led to a rather weakly pronounced interaction pattern. Additional manipulations showed that this interaction pattern was not modulated by modality-specific processing demands and that it even arose when the attention switches were elicited automatically by exogenous cues. Moreover, the component that was cued in the beginning of the trial seemed to dominate the interaction pattern. When there was sufficient time for cue-based preparation of an attention switch, the interaction pattern became more pronounced. Similarly more pronounced patterns were found with instructed dependencies between the components. They allowed a preparation of a component based on the processing of the other component. Dependencies were especially evident in the interaction of a judgment component and a response component. The latter component interaction has elicited a rather separate line of research in the past years (i.e., studies on response repetition effect). As an explanation for the interaction pattern, inhibition of the just executed response was proposed. Yet, the similarities between the interaction of judgment component and response component, and the interactions of other components rather point towards a general mechanism of integrated component processing. A component interaction seems to be generally elicited to a large part by episodic priming and temporal episodic binding of the components. In component switches, in contrast, active preparation during a sufficiently long interval and facilitated switches due to instructed component dependencies seems to affect performance, too. Altogether, the present thesis points towards a general mechanism of integrated component processing and emphasizes that future research on multicomponent switching and on response repetition effects may benefit from more exchange.
OpenAccess: PDF
(zusätzliche Dateien)
Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis
Format
online
Sprache
English
Externe Identnummern
HBZ: HT019895117
Interne Identnummern
RWTH-2018-230758
Datensatz-ID: 750653
Beteiligte Länder
Germany
![]() |
The record appears in these collections: |