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S. Andrea al Quirinale : die Entstehung von Gian Lorenzo Berninis römischer Ovalkirche



Verantwortlichkeitsangabevorgelegt von Tobias Glitsch

ImpressumAachen 2018

UmfangOnline-Ressourcen


Dissertation, RWTH Aachen University, 2018

Veröffentlicht auf dem Publikationsserver der RWTH Aachen University


Genehmigende Fakultät
Fak02

Hauptberichter/Gutachter
;

Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2018-06-06

Online
DOI: 10.18154/RWTH-2018-224959
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/726468/files/726468_2.pdf
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/726468/files/726468_2.pdf?subformat=pdfa
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/726468/files/726468_1.pdf
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/726468/files/726468_1.pdf?subformat=pdfa

Einrichtungen

  1. Fakultät für Architektur (200000)
  2. Lehrstuhl für Architekturgeschichte (217110)

Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Architektur (frei) ; Sakralbau (frei) ; Rom (frei) ; Sant'Andrea al Quirinale (frei) ; Rom (frei) ; Barock (frei) ; Geschichte 1580-1700 (frei) ; Jesuiten (frei) ; Bernini (frei) ; Gian Lorenzo, 1589-1680 (frei) ; Empore (frei) ; Andachtskammer (frei) ; coretto (frei) ; Grablege (frei) ; Krypta (frei) ; Unterkirche (frei) ; Katakombenrezeption (frei) ; Taubenschlag (frei) ; Entwurfsprozess (frei) ; Gebäudegeometrie (frei) ; Oval (frei) ; Ellipse (frei) ; Bauablauf (frei) ; Gewölbebau (frei) ; volta sopra terra (frei)

Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 720

Kurzfassung
Die Kirche S. Andrea al Quirinale, die ab 1658 von Gian Lorenzo Bernini für das römische Jesuitennoviziat errichtet wurde, bündelt mit ihrer durch eine Portikus und durch seitliche Kulissenwände in den Stadtraum hinein ausgreifenden Fassade, mit ihrem durch die Grundrissdisposition, durch die Form des Kuppelgewölbes und durch die Skulpturen dynamisierten Innenraum sowie mit ihrem Charakter als Gesamtkunstwerk, in dem sich Architektur, Skulptur und Malerei, Raumeindruck, Farbe, Licht und figürliche Elemente zu einer kraftvollen Inszenierung eines sakralen Schauspiels verbinden, wie nur wenige andere Bauten zentrale Tendenzen des römischen Barock und gilt daher ganz unbestritten als eines der Hauptwerke der abendländischen Architekturgeschichte. Dennoch fehlt zu der Kirche bisher nicht nur eine ernstzunehmende Monographie, auch eine ganze Reihe für das Verständnis des Gebäudes entscheidender Aspekte wurden noch nicht mit der gebotenen Genauigkeit behandelt, ja selbst die in Bezug auf die physische Substanz des Baus sind in der Literatur bisher nur die für Besucher frei zugänglichen Bereiche bekannt. Ausgehend von der Frage nach dem Entstehungsprozess des Gebäudes versucht die Arbeit, zumindest einen Teil der verbleibenden Forschungslücken zu schließen. Dazu zeichnet sie zum einen die Voraussetzungen und Abläufe nach, vor deren Hintergrund S. Andrea al Quirinale seine finale, architekturgeschichtlich so bedeutende Gestalt erhielt. Zum anderen nimmt sie die bauliche Struktur der Kirche erstmals in ihrer Gesamtheit in den Blick. Nach einer Vorstellung des Gebäudes, in deren Zuge unter anderem das unterirdische Grabgeschoss und das System der Emporenräume erstmals beschrieben und die Nutzungen der einzelnen Gebäudebereiche erstmals genauer untersucht werden, führt die Arbeit in einem zweiten Schritt die bestehende Literatur, die Archivquellen und die Befunde am Gebäude zusammen und zeichnet auf dieser Grundlage die Abfolge der einzelnen Entwurfs-, Genehmigungs- und Realisierungsetappen nach. In diesem Zusammenhang gelingt es nicht nur, die Genese von S. Andrea al Quirinale selbst nochmals an zahlreichen Stellen zu präzisieren. Durch Exkurse zu den auf der Baustelle üblichen Mengen- und Maßeinheiten oder zur Konstruktionstechnik der sogenannten „volte sopra terra“ leistet die Arbeit auch nochmals einen Beitrag zur Erforschung der Baupraxis im Rom der frühen Neuzeit im Allgemeinen. Anhand einer Analyse der Vorbilder beziehungsweise Vergleichsbeispiele für die zentralen architektonischen Ideen und Entwurfselemente wird darüber hinaus nachgewiesen, wie Bernini bei der Konzeption des Baus die bestehenden Gestaltungsansätze aufgriff, umformte und durch geschickte Kombination in ihrer Wirkung steigerte. Zugleich ermöglicht es die Gegenüberstellung zwischen S. Andrea und dem restlichen Baubestand, die auf dem Quirinal nachweisbaren Lösungen unter kompositorischen wie funktionalen Gesichtspunkten präziser einzuordnen oder daraus in einzelnen Fällen sogar zusätzliche Hypothesen zu den inhaltlichen Intentionen des Baus entwickeln. Als besonders fruchtbar erweist sich in diesem Zusammenhang die Analyse der frühneuzeitlichen Grablegen, Krypten und Unterkirchen, die – genau wie die Emporensysteme der römischen Sakralbauten – im Rahmen der Arbeit erstmals im Zusammenhang aufgearbeitet werden und die darauf schließen lassen, dass der das Untergeschoss von S. Andrea prägende Rohbauzustand als Reminiszenz an die frühchristlichen Katakomben gedacht war und den Novizen damit gezielt das Selbstverständnis der Jesuiten als moderne Apostel und Märtyrer vor Augen führen sollte. Und schließlich arbeitet die Studie anhand einer – auch in diesem Fall wieder durch die Einbeziehung von Vergleichsobjekten kontextualisierten – Untersuchung der den Zeichnungen und dem ausgeführten Gebäude zugrundeliegenden Grund- und Aufrissfiguren die Strategien auf, mit denen sich eine Ovalgeometrie planerisch bewältigen ließ. Insgesamt gelingt es somit, auf Grundlage einer detaillierten Bauuntersuchung sowie einer durch die genaue Kenntnis der Bausubstanz geprägten Auswertung der Quellen und des allgemeinen Baubestands des römischen Cinque- und Seicento, ein verglichen mit dem heutigen Forschungsstand deutlich umfassenderes Bild der Kirche S. Andrea al Quirinale zu zeichnen und gerade durch die Verknüpfung unterschiedlicher methodischer Ansätze auch bei einem vermeintlich derart gut bekannten Bau eine ganze Reihe unerwarteter Erkenntnisse zu generieren.

With its semi-circular portico, the sweeping walls that extend the façade into the urban fabric and its highly dynamic interior enlivened by a host of different sculptures, Gian Lorenzo Bernini’s church of S. Andrea al Quirinale, built from 1658 onwards for the Roman noviciate of the Society of Jesus, not only combines some the most important motifs of Roman baroque architecture, but also epitomizes the idea of a Gesamtkunstwerk, in which architecture, sculpture and painting, spatial experience, colour, light and figural elements all combine to create the illusion of a sacred spectacle. The building is therefore universally regarded as one of the cornerstones in the history of Western architecture. Nevertheless, a monographic study on the church is still missing, various aspects of crucial importance for a full understanding of the building have not yet been treated in sufficient depth and even the physical structure of S. Andrea is currently known only in so far as the areas in question are openly accessible to the public. The present work aims to fill in some of these gaps within the scholarly discourse. To this end, the study scrutinises the conditions and processes which eventually led to the church assuming its final shape and offers a comprehensive analysis of the built fabric in its entirety. After an initial presentation of the building, which for the first time also covers the sepulchral chambers underneath ground level and the elaborate system of elevated galleries and which moreover gives a detailed account of the use of each of the spaces, the text critically summarises the existing literature, archival sources and on-site observations in order to establish a chronology of the building’s design, approval and execution process. In this way, the study helps to clarify further the genesis of S. Andrea itself. At the same time, however, by examining the quantity and measurement units used on site or by discussing a previously unknown construction technique of so-called „volte sopra terra“ it also contributes to ongoing research on building practises in Early Modern Rome in general. An analysis of possible models and contemporary comparisons for S. Andrea’s essential architectural ideas and elements on the one hand highlights the way in which Bernini took on, combined or re-interpreted existing design approaches increasing their effect. On the other, such an assessment makes it possible to better contextualise the various compositional and functional solutions or even develop additional hypotheses on the programmatic intent embodied in the architecture. In particular, a first-time overview of burial vaults, crypts and lower churches in Early Modern Rome allows to identify the exposed shell of the underground spaces as a reference to Early Christian Catacombs, which in turn helped to present the novices with the Jesuit self-image as modern apostles and martyrs. And finally – again taking into account not only S. Andrea itself, but also several other buildings – the thesis examines the geometries of the various plans and elevations both on paper and on site, thus tracking the strategies used by Bernini to come to grips with the complexities of design inherent in the oval. All in all, by drawing on the results of extensive on-site research as well as on a reading of the primary sources and the cultural context guided by the resulting in-depth knowledge of the physical fabric, the present study aspires to creating a more holistic picture of S. Andrea al Quirinale, in which the cross-fertilisation between various methodological approaches leads to numerous unexpected and entirely original insights into a seemingly well known and widely praised building.

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Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis

Format
online

Sprache
German

Externe Identnummern
HBZ: HT019715548

Interne Identnummern
RWTH-2018-224959
Datensatz-ID: 726468

Beteiligte Länder
Germany

 GO


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The record appears in these collections:
Document types > Theses > Ph.D. Theses
Publication server / Open Access
Faculty of Architecture (Fac.2)
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Publications database
200000
217110

 Record created 2018-06-13, last modified 2023-04-08


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