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Schreiben im Ingenieurberuf : Eine qualitative Langzeitstudie = Writing in engineering : a qualitative long-term study



Verantwortlichkeitsangabevorgelegt von Christian Kux

ImpressumAachen : RWTH Aachen University 2022

Umfang1 Online-Ressource : Illustrationen, Diagramme


Dissertation, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, 2022

Veröffentlicht auf dem Publikationsserver der RWTH Aachen University


Genehmigende Fakultät
Fak07

Hauptberichter/Gutachter
;

Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2022-07-13

Online
DOI: 10.18154/RWTH-2022-08081
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/852442/files/852442.pdf

Einrichtungen

  1. Lehr- und Forschungsgebiet Textlinguistik und Technikkommunikation (735320)

Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Corona-Krise (frei) ; Ingenieur (frei) ; Schreibforschung (frei) ; Textproduktion (frei) ; berufliches Schreiben (frei)

Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 400

Kurzfassung
Die Dissertationsschrift ordnet sich in das Forschungsfeld Schreiben am Arbeitsplatz ein. Sie leistet einen Beitrag zu dem von Jakobs und Perrin (2014: 19) postulierten Forschungsbedarf „Future writing research has to develop a more inclusive and systematic understanding of the environments in which writing takes place and with which it interacts“. Gegenstand sind schriftliche Arbeitsanteile von Ingenieuren, die in den Domänen Wissenschaft sowie Wirtschaft arbeiten. Die Arbeit ist als Langzeitstudie angelegt und die erste ihrer Art im hier betrachteten Forschungsfeld. Die meisten Studien zu Schreiben am Arbeitsplatz haben den Charakter von Momentaufnahmen. Es gibt m.W. keine Studien, die den Gegenstand wie in der vorliegenden Dissertationsschrift in einer Langzeitstudie betrachten. Die Langzeitstudie eruiert Aussagen zu vier zentralen Forschungsfragen:•Forschungsfrage 1: Wodurch zeichnet sich das Bearbeiten schriftlicher Arbeitsanteile bei Ingenieuren aus und welchen aktuellen Herausforderungen der Textproduktion müssen sie sich stellen?•Forschungsfrage 2: Wie wirken sich Domänen, Zeiträume und Berufserfahrung auf Phänomene des beruflichen Schreibens bei Ingenieuren aus?•Forschungsfrage 3: Wie werden Ingenieure auf die Bewältigung schriftsprachlicher Arbeitsanteile vorbereitet bzw. dabei unterstützt?•Forschungsfrage 4: Welchen Einfluss nehmen disruptive Ereignisse auf textproduktives Handeln bei Ingenieuren? Das Material der vorliegenden Arbeit umfasst einen Zeitraum von 18 Jahren. Die Erhebungen erfolgten innerhalb dieser Zeitspanne zu verschiedenen Zeitpunkten. Eine Ausgangsthese der Langzeitstudie ist, dass sich Kontexte und personenbezogene Größen in der Zeit verändern und dass sich diese Veränderungen auf schriftliche Arbeitsanteile und ihren Vollzug auswirken können. Der Vergleich der zu unterschiedlichen Zeitpunkten erhobenen Stichproben richtet sich dementsprechend auf Hinweise zur Stabilität bzw. Varianz von Phänomenen in der Zeit. Varianz kann bedeuten, dass ein Phänomen unterschiedlich stark gewichtet auftritt und/oder dass sich Trends abzeichnen. Das Dissertationsvorhaben ist empirisch-explorativ angelegt. Die Datenbasis umfasst 229 Interviews, 145 Stunden Audiomaterial und 2059 Transkriptseiten. Den Ausgangspunkt bilden Interviews des Aachener Korpus aus den Jahren 2004 bis 2018 (112 Interviews), die durch weitere Erhebungen in den Folgejahren ergänzt wurden. Die Auswertung erfolgt in Anlehnung an Mayring (2010) qualitativ in verschiedenen Schichten (Vergleich nach Domäne, Erhebungszeitpunkt und Domäne sowie Berufserfahrungsgruppen). Die Einordnung, Interpretation und Diskussion der Ergebnisse orientieren sich an dem Kontextmodell von Jakobs (2007) zum Schreiben am Arbeitsplatz und entwickeln dieses weiter. Die Ergebnisse geben einen detailreichen Einblick in den Untersuchungsgegenstand. Sie bestätigen die in den 2010er Jahren geprägte Konzeptualisierung beruflichen Schreibens als stark domänenspezifisch geprägte Aktivität, die sich im Laufe des betrachteten Zeitraums (2004 bis 2021) zum Teil kontinuierlich, zum Teil auch disruptiv verändert hat. Neu und in ihrer Art einzigartig sind die Teilstudien, die disruptive Veränderungen während der Corona-Pandemie erfassen. Die Auswertung nach Zeit zeigt starke Effekte. Es gibt eher wenige konstant bleibende Phänomene, wie etwa Standardschreibaufgaben und ihre Relevanz für den Vollzug von Arbeit und für Karriereverläufe. Die Dynamik ist unterschiedlich ausgeprägt. Die Veränderungen können sich sowohl mehr oder weniger kontinuierlich vollziehen als auch disruptiv (z.B. während der Coronapandemie). Unter “Normalbedingungen”, d.h. in Zeiten, die keine disruptiven Kontextveränderungen aufweisen, werden sie bezogen auf die Schalen des Kontextmodells von innen nach außen schwächer bzw. weniger deutlich wahrnehmbar. In Zeiten disruptiven Wandels (Corona-Studie) sind die Auswirkungen auf verschiedenen Ebenen (organisational, arbeitsplatzbezogen, individuenbezogen) ähnlich stark. Der stärkste ausdifferenzierende Faktor ist die Domäne in ihrer Einbettung in übergeordnete sozio-ökonomisch, kulturell und zeitlich geprägte Kontexte. Textproduktives Handeln ändert sich domänenabhängig unterschiedlich stark und schnell. Die Domäne Wirtschaft weist eine größere Dynamik auf als die Domäne Wissenschaft. Die domänenspezifischen Unterschiede ergeben sich insbesondere aus den Motiven bzw. Anlässen, warum geschrieben wird. Der Einfluss von Berufserfahrung auf den Bereich Schreiben am Arbeitsplatz ist groß. Er äußert sich jedoch primär domänenspezifisch unterschiedlich. Vertreter beider Domänen sehen einen erheblichen Handlungsbedarf in puncto Training und Weiterbildung für Berufseinsteiger wie auch für den Verlauf der beruflichen Karriere. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit erlauben einerseits ein vertieftes Verständnis des Gegenstandsbereichs und seiner Beschreibung. Sie implizieren andererseits - so wie alle Forschungsarbeiten - weiteren Forschungsbedarf. Dazu gehören Studien, in denen dieselben Personen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zum selben Thema befragt werden ebenso wie Studien, die sich neu herausbildende Subdomänen begleiten. Es fehlen Studien zu vielen anderen Domänen und Subdomänen. In weiteren Studien wäre zu klären, wie sich textproduktives Handeln abhängig von der Branche (z.B. chemische Industrie versus IT-Unternehmen), der Art des Unternehmens (z.B. Einzelunternehmer, KMU, Konzern), von beruflichen Rollen und organisational-funktionalen Einheiten (schriftliche Arbeitsanteile von Führungskräften und Ausbildern, in Konstruktion, Produktion, Vertrieb und Marketing) unterscheiden, um möglichst bedarfsorientierte Aus- und Weiterbildungsangebote entwickeln zu können.

The dissertation is part of the research field of writing in the workplace. In particular, it addresses the following research gap as postulated by Jakobs and Perrin (2014: 19) "Future writing research has to develop a more inclusive and systematic understanding of the environments in which writing takes place and with which it interacts". This gap is investigated with a focus on written parts of the work of engineers. In addtion, the study examines and compares two professional fields: engineering in science and business. The investigation is designed as a long-term study. To the knowledge of the author, there is a lack of such investigations on this topic; most studies from the field only provide short-term ‚snapshots‘ on writing in the workplace. The long-term study examines four research questions: - Research question 1: What characterizes the editing of written work components among engineers and what current challenges of text production do engineers face? - Research Question 2: How do domains, time periods, and work experience affect the professional writing among engineers? - Research Question 3: How are engineers prepared for or supported in managing writing-related tasks? - Research Question 4: What influence do disruptive events have on text-production among engineers? The corpus of data collected for the analysis of this thesis covers a period of 18 years. The surveys were conducted at different points within this period. An initial thesis of the long-term study is that contexts and person-related variables change over time and that these changes can affect written tasks and their completion. Accordingly, the comparison of samples collected at different points in time is directed toward evidence of the stability or variance of phenomena over time. A variance may mean that a phenomenon occurs with different weights and/or that trends emerge. The dissertation project is empirical-exploratory in nature. The database comprises 229 interviews, 145 hours of audio material, and 2059 transcript pages. The starting point is formed by interviews from the Aachen corpus from 2004 to 2018 (112 interviews), which were supplemented by further surveys in subsequent years. The evaluation adopts qualitative content analysis (Mayring 2010) for several dimensions: comparison by domain, the date of the survey and domain, and professional experience groups. The classification, interpretation, and discussion of the results are extend Jakobs' (2007) context model of workplace writing. The results provide a detailed insight into the subject of the study. They confirm the conceptualization of professional writing as a strongly domain-specific activity coined in the 2010s, which has undergone partly continuous and partly disruptive change over the period under consideration (2004 to 2021). The sub-studies capturing disruptive changes during the Corona pandemic are new and unique in their kind. Evaluation by time shows strong effects: There are rather few constant phenomena, such as standard writing tasks and their relevance to the completion of work and to career trajectories. Dynamics vary. Changes can be more or less continuous as well as disruptive (e.g., during the corona pandemic). Under "normal conditions," i.e., during periods without disruptive contextual changes, they become weaker or less noticeable from the inside out relative to the shells of the contextual model. In times of disruptive change (Corona study), the effects are similarly strong at different levels (organizational, workplace-related, individual-related).The strongest differentiating factor is the domain in its embedding in superordinate socio-economic, cultural, and temporal contexts. Text-production changes to different degrees and at different rates depending on the domain. The economic domain shows a greater dynamic than the scientific domain. The domain-specific differences result in particular from the motives or occasions du to which writing takes place. The influence of work experience on workplace writing is significant. However, it manifests itself primarily in domain-specific ways. Representatives of both domains see a considerable need for action in terms of training and further education for career starters as well as for the course of a professional career. On the one hand, the results of the dissertation allow a deeper understanding of the subject area and its description. On the other hand, they imply - as all research does - a need for further research. This includes studies in which the same individuals are interviewed at different points in time on the same subject as well as studies that accompany emerging subdomains. Studies on many other domains and subdomains are lacking. Further studies would have to clarify how text-productive activity differs depending on the industry (e.g., chemical industry versus IT company), the type of company (e.g., sole proprietor, SME, corporation), professional roles, and organizational-functional units (written work shares of managers and trainers, in construction, production, sales, and marketing) to be able to develop training and continuing education programs that are as demand-oriented as possible.

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Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis

Format
online

Sprache
German

Externe Identnummern
HBZ: HT021471301

Interne Identnummern
RWTH-2022-08081
Datensatz-ID: 852442

Beteiligte Länder
Germany

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The record appears in these collections:
Document types > Theses > Ph.D. Theses
Faculty of Arts and Humanities (Fac.7)
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792020

 Record created 2022-08-17, last modified 2023-03-28


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