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Regional Railway Governance – Akteursnetzwerke im regionalen Bahnsystem im internationalen Vergleich = Regional Railway Governance – International comparison of stakeholder networks in regional railway systems



Verantwortlichkeitsangabevorgelegt von M.Sc. Dominik Elsmann

ImpressumAachen 2017

Umfang1 Online-Ressource (323 Seiten) : Illustrationen, Diagramme, Karten


Dissertation, RWTH Aachen University, 2017

Veröffentlicht auf dem Publikationsserver der RWTH Aachen University


Genehmigende Fakultät
Fak05

Hauptberichter/Gutachter
;

Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2017-07-13

Online
DOI: 10.18154/RWTH-2017-08589
URL: http://publications.rwth-aachen.de/record/706334/files/706334.pdf
URL: http://publications.rwth-aachen.de/record/706334/files/706334.pdf?subformat=pdfa

Einrichtungen

  1. Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie (551310)
  2. Fachgruppe für Geowissenschaften und Geographie (530000)

Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Regionale Bahn (frei) ; Nahverkehr (frei) ; Akteursnetzwerke (frei) ; Governance (frei) ; Partizipation (frei) ; soziale Innovation (frei) ; Deutschland (frei) ; Großbritannien (frei)

Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 620

Kurzfassung
Ziel und Gegenstand der Untersuchung: Europas Eisenbahnsysteme haben in den vergangenen 20 Jahren einen tiefgreifenden Wandlungsprozess durchlaufen. Im Zuge der Reformierung des europäischen Eisenbahnsektors wurden die Prozesse Privatisierung, Liberalisierung und Regionalisierung initiiert und mit national individueller Radikalität umgesetzt. In Deutschland und Großbritannien hat die Reformierung der Eisenbahnsysteme Anfang der 1990er Jahre nahezu zeitgleich eingesetzt. Die nachfolgende Entwicklung ist in beiden Staaten jedoch unterschiedlichen Entwicklungspfaden gefolgt. Die abweichenden Umsetzungsmodelle der Reformierung haben sich demnach stark auf Struktur und Funktionsweise der betroffenen Eisenbahnsysteme ausgewirkt. Infolge des Regionalisierungsprozesses wurden vor allem Akteursnetzwerke in den regionalen Bahnsystemen entweder in besonderem Maße umstrukturiert oder gar erstmalig organisiert und neu etabliert. Jene Akteursnetzwerke stehen in dieser Arbeit im Fokus des Interesses. Vor diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Studie Governance im regionalen Bahnsystem erforscht. Als spezifische Form von Governance wird die netzwerkgebundene Zusammenarbeit der Akteure untersucht. Aufbauend auf Ansätzen der Netzwerkforschung und dem Governance-Konzept, analysiert diese Arbeit die Zusammensetzung und Funktionsweise von Akteursnetzwerken im regionalen Bahnsystem in Abhängigkeit unterschiedlicher Entwicklungspfade, die im jeweils nationalen Kontext verfolgt wurden. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der partizipativen Einbindung ziviler Akteure und die Frage nach dem Stellenwert partizipativer Ansätze im Akteursnetzwerk im regionalen Bahnsystem wird gestellt. Untersuchungsmethoden: Der Fallstudienvergleich bildet den Forschungsansatz für die vorliegende Arbeit. Aufgrund der zeitgleichen Reformierung des Eisenbahnsektors, aber völlig abweichenden Umsetzungsmodellen und daraus resultierenden unterschiedlichen Strukturen, eignen sich Fallstudien aus Deutschland und Großbritannien für einen Vergleich der heutigen Akteursnetzwerke und deren Funktionsweise. Zur vergleichenden Untersuchung von Governance im regionalen Bahnsystem wurden hierzu die deutsche Region Aachen sowie die britische Region Lancashire gewählt. Angesichts der unterschiedlichen Entwicklungspfade, die im Anschluss an die Reformierung der jeweiligen nationalen Bahnsysteme verfolgt wurden, vergleicht diese Arbeit die gegenwärtigen Strukturen und Funktionsweisen der Akteursnetzwerke in den regionalen Bahnsystemen. Ziel ist es, abweichende Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren zu identifizieren und die resultierenden unterschiedlichen Organisationsstrukturen sowie Entscheidungsprozesse herauszustellen. Darüber hinaus ermöglicht die vergleichende Untersuchung die Identifizierung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden, die die Situation regionalen Bahnsystem prägen. Zudem wird herausgestellt, inwiefern die identifizierten Strukturen eine intensivere Partizipation ziviler Akteure ermöglichen oder erschweren. Die Untersuchung von Akteursnetzwerken baut auf der relationalen Perspektive der Netzwerkforschung auf, die bestehende Beziehungsgefüge zwischen den Akteuren betrachtet und das Zustandekommen dieser beleuchtet. Das Governance-Konzept bietet hierfür den theoretischen Rahmen, indem es Formen und Mechanismen der Koordinierung zwischen mehr oder weniger autonomen Akteuren betrachtet, deren Handlungen interdependent sind. Aufbauend auf Ansätzen der sozialen Netzwerkforschung und des Governance-Konzeptes findenin dieser Arbeit unterschiedliche Untersuchungsmethoden Anwendung. Neben der Dokumentenanalyse wurden teilnehmende Beobachtungen sowie qualitative Experteninterviews geführt. Ergebnisse der Untersuchung: Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass Akteursnetzwerke in den regionalen Bahnsystemen der beiden Fallstudien bestehen. Hierbei handelt es sich um keinen offiziellen und formalisierten Zusammenschluss unterschiedlicher Akteure. Vielmehr arbeiten Akteure mit Zuständigkeiten im regionalen Bahnsystem oder Interessen in diesem aufgrund ihrer gegenseitigen Abhängigkeit in der Governance-Form des Netzwerks zusammen. Den Ergebnissen der Experteninterviews folgend, können diese Netzwerkstrukturen als nicht formalisiert, wohl aber institutionalisiert bezeichnet werden. Nahverkehr auf der Schiene wird längst nicht mehr von ausschließlich öffentlichen Akteuren organisiert. Infolge von Privatisierung, Liberalisierung und Regionalisierung setzt sich das Akteursnetzwerk inzwischen äußerst heterogen zusammen und umfasst öffentliche, private als auch zivile Akteure. Einerseits arbeiten hierdurch Akteure mit unterschiedlichen Motivationen kooperativ zusammen, andererseits hat die Organisation des Funktionssystems Bahn an Komplexität gewonnen. Entscheidungsprozesse werden im Netzwerk zwischen allen betroffenen Akteuren verhandelt. Die Forschungsergebnisse in dieser Arbeit zeigen jedoch, dass die Möglichkeit zur Einflussnahme für einzelne Akteure höher ist, als für andere. So nehmen die Aufgabenträger in der deutschen Fallstudie und das Department for Transport (DfT) im britischen Kontext eine dominante Position ein. Dies ist nicht zuletzt auf die Finanzierung von Nahverkehrsleistungen zurückzuführen, die von den genannten Akteuren gesichert wird. Hinsichtlich der partizipativen Einbindung ziviler Akteure offenbart der Vergleich der deutschen und britischen Fallstudie deutliche Unterschiede. In Deutschland treten zivile Akteure in erster Linie in Form institutionalisierter Verbände oder Interessensgemeinschaften auf. Dementsprechend ist das Akteursnetzwerk primär auf die Integration solch professionalisierter Akteure eingestellt, wenngleich auch deren Einbindung, durch die Experten, als verbesserungswürdig bewertet wird. Die britische Fallstudie liefert in Hinblick auf partizipative Strukturen mit den „Community Rail Partnerships“ hingegen ein Erfolgsmodell, das als Integrator die dauerhafte Einbindung unterschiedlicher Akteure ermöglicht. Hierdurch entsteht im regionalen Bahnsystem eine unterstützende Beteiligungskultur, die sich in einer konstruktiven Zusammenarbeit von öffentlichen, privaten und zivilen Akteuren niederschlägt. Vorteile und Potentiale, die sich aus dieser partizipativen Governance ergeben, werden in der Arbeit genauso diskutiert wie Möglichkeiten zur Übertragung von Best-Practice Ansätzen auf andere Regionen.

Objective and subject of investigation: Europe's railway systems have undergone a profound transformation process over the last 20 years. As part of the process of reforming the European rail sector, privatisation, liberalisation and regionalisation processes were initiated and implemented with varying national radicalism. In Germany and Great Britain, the reformation of railway systems began at the same time in the early 1990s. However, the following development has followed different development paths in both countries. The differing implementation models of the reform have therefore strongly influenced the structure and functioning of the railway systems concerned. As a result of the regionalisation process, stakeholder networks in regional railway systems have either been restructured or even been organized and established for the first time. Those stakeholder networks are the focus of interest in this paper.Against this background, this paper researches governance in the regional rail system. As a specific form of governance, the network-based collaboration between the stakeholders is examined. Building on the approaches of network research and the governance concept, this paper analyses the composition and functioning of stakeholder networks in the regional railway system. Differing network structures is a result of different development paths pursued in the respective national context. A particular focus is laid on the participatory approach towards an involvement of civil stakeholders and the importance of participatory approaches for the stakeholder network in the regional railway system. Research methods: The comparison of two case studies forms the research approach for this paper. Due to the simultaneous reform of the rail sector, but completely different implementation models and resulting different structures, case studies from Germany and Great Britain are suitable for comparing present stakeholder networks and their functioning. The German region of Aachen as well as the British region of Lancashire were selected for this comparative study of governance in the regional rail system. Considering the different paths of development pursued following the reform of the respective national rail systems, this paper compares the present structures and way of functioning of stakeholder networks in the regional rail systems. The aim is to identify differing overall conditions and influencing factors and to present the resulting organisational structures and decision-making processes. In addition, the comparative study makes it possible to identify similarities and differences that characterise the regional railway system. It also examines the extent to which the identified structures allow or aggravate more intensive participation by civil stakeholders. The study of stakeholder networks builds on the relational perspective of network research, which examines existing relationships between stakeholders and illuminates their accomplishment. The governance concept provides the theoretical framework by considering forms and mechanisms of coordination between more or less autonomous stakeholders whose actions are interdependent. Building on approaches from social network research and the governance concept, different research methods are applied. More precisely document analysis, participatory observations as well as qualitative expert interviews were conducted. Findings: The findings demonstrate that stakeholder networks exist in the regional rail systems of the two case studies, but these are no official or formalised associations of different stakeholders. In fact, stakeholders with competences or interest in the regional railway system work together in a network because of their interdependency. According to the results of the expert interviews, these network structures can be described as not formalized, but institutionalized. Public transport by rail is no longer organised by public stakeholders exclusively. As a result of privatisation, liberalisation and regionalisation, the present stakeholder network is composed heterogeneously and comprises public, private and civil stakeholders. On the one hand, stakeholders with different motivations collaborate cooperatively, on the other hand the organisation of the functional railway system has gained complexity. Decision-making processes are negotiated in the network between all stakeholders concerned. However, the research results in this thesis show that some stakeholders are able to influence the process much more than others. The commissioning authorities in the German case study and the Department for Transport (DfT) in the British context hold a powerful position for instance. One of the reasons for this can be found in the financing of local transport services, which is secured by the above-mentioned stakeholders. With regard to the participatory involvement of civil stakeholders, the comparison between the German and British case studies reveals clear differences. In Germany, civil stakeholders appear primarily as institutionalised associations or interest groups. Accordingly, the stakeholder network is primarily designed for the integration of such professionalised civil stakeholders, although interviewed experts state that this could undoubtedly still be improved. With regard to participatory structures the British case study, on the other hand, presents "Community Rail Partnerships" as a successful model, which function as an integrator and hereby enable a permanent involvement of different players. As a result, the regional railway system benefits from a supporting participatory culture, which is reflected in constructive collaboration between public, private and civil stakeholders. The advantages and potentials resulting from this participatory governance are discussed in detail as well as possibilities for the transfer of best practice approaches to other regions.

OpenAccess:
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Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis

Format
online

Sprache
German

Externe Identnummern
HBZ: HT019483823

Interne Identnummern
RWTH-2017-08589
Datensatz-ID: 706334

Beteiligte Länder
Germany

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The record appears in these collections:
Document types > Theses > Ph.D. Theses
Faculty of Georesources and Materials Engineering (Fac.5) > Division of Earth Sciences and Geography
Publication server / Open Access
Public records
Publications database
551310
530000

 Record created 2017-10-04, last modified 2023-04-08